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  • Just me- der Typ dahinter
  • Was vorher war
  • Schicksal oder Bestimmung?
  • Warum kein WRX STI?
  • Vor dem Breitbau- Projekt
  • Beginn des Breitbaus
  • unplanmäßiger Zwischenfall
  • Das mit dem Vertrauen...
  • Das mit dem Vertrauen...

    ... in andere Menschen und deren Arbeit ist immer so eine Sache. Natürlich möchte man bei so einem Projekt alles möglichst perfekt und genau haben. Deshalb ist man bei der ein oder anderen Sache auf so genannte "Spezialisten" Ihres Faches angewiesen. Es sei denn man ist selbst Virtuose und kennt sich auf jedem Gebiet, sei es Karosseriebau, Lackierung, GFK Verarbeitung und Mechanik oder was uns eben noch so alles bei einem umfangreichen Umbauprojekt an Fachgruppen begegnet, bestens aus.

    Bei mir ist dies jedenfalls leider nicht der Fall. Zwar habe ich durch meine Ausbildung als Fluggerätmechaniker ein äußerst breites Spektrum dieser Gebiete kennen lernen dürfen, doch wie es eben so ist bei breit gefächerter Ausbildung: die Tiefe des vermittelten Fachwissens bleibt dabei in den einzelnen Teilbereichen leider unergründet.

    Bei der ein oder anderen Arbeit wendet man sich also an richtige Fachleute (die sich zumindest hochoffiziell so nennen dürfen), weil man sich denkt: "Gut ich würde es vielleicht auch einigermaßen hinbekommen aber mein Auto soll nicht als Versuchs- und Trainingsobjekt herhalten". In der heutigen Zeit hat man ja den Luxus in allen erdenklichen Bereichen des Lebens die "Qual der Wahl" zu haben. Doch die Qualität reicht dabei von China bis Mitteleuropa und natürlich versucht man jemanden zu finden, der einerseits seine Arbeit zur 100%igen Zufriedenheit erledigt und gleichzeitig einen angemessenen Preis dafür verlangt. Und genau in diesem Auswahlprozedere liegt mein größtes Talent: Ich finde immer den Betrieb, der laienhafte Arbeit zu meisterhaften Preisen liefert. Das ist zwar erstmal durchaus ärgerlich aber eigentlich gar nicht so schlimm. Denn das Wort "Betrieb" in diesem Satz schützt Leute die mit ähnlichem Talent gesegnet sind wie ich. Wenn man eine Firma beauftragt und eine Rechnung hat kann man entsprechend deutschem Recht bei nicht oder ungenügend erbrachter Leistung seine Ansprüche geltend machen. Das hat bei meiner Bemalung (und dabei mein ich auch Bemalung, von Lackierung kann man da wahrlich nicht sprechen) gut funktioniert aber davon habe ich euch ja weiter oben in dem Artikel "Beginn des Breitbaus" schon berichtet.

    Richtig problematisch wird es aber, wenn man die Arbeiten von Privatleuten erledigen lässt. Nachdem mich sämtliche Karosseriebaufirmen in Jena und Umgebung mit einem Kopfschütteln abgewimmelt haben als ich mit meinem Vorhaben vor deren Tür stand und ich mich daraufhin jedes mal verdutzt über die Daseinsberechtigung dieser "Läden" wunderte, wollte ich aufgrund der vielen "unmöglich"'; "das geht nicht"- Aussagen schon fast resigniert das Projekt aufgeben bevor es überhaupt begann. Doch dann wurde ich von einem nächsten Phänomen heimgesucht: Der Mundpropaganda.

    Irgendwann kannte dann jemand irgendjemanden der es voll drauf hat und tatsächlich, frühere Arbeiten und das Gespräch mit früheren "Kunden" bestätigten dies auch. Generell lege ich bei solchen Dingen immer sehr viel Wert auf die Erfahrung anderer mit einer Firma. Der Ruf ist für mich eigentlich immer ausschlaggebend jemanden mit einer Arbeit zu beauftragen. Das wissen natürlich auch die einzelnen Dienstleister: Wenn der gute Ruf einmal im Eimer ist kann man den Laden, gerade in so einer "Randgruppen- Gesellschaft" der Autofreaks wo jeder jeden kennt und man jederzeit immer und überall durch Foren und Communities miteinander vernetzt ist, dicht machen.

    Für uns Endverbraucher ist diese Macht enorm wichtig und man sollte sich dieser auch bewusst sein. So schützt sie uns doch vor Pfusch am Bau und setzt den Dienstleister unter einen gewissen Druck, gute Arbeit abzuliefern. Denn anderenfalls geht das Geschäft, ja im schlimmsten Fall sogar die Existenz den Bach runter, weil sich Fehlverhalten oder pfusch in so einer relativ kleinen Gemeinde so schnell wie auf einem Dorf herumspricht.

    Bei Privatleuten (um wieder zum Thema zurück zu kommen) greift dieser natürliche Schutzmechanismus jedoch nur bedingt. Sie sind in der Regel nicht finanziell abhängig von ihrer Arbeit, da sie diese meist nebenher zum Hauptberuf machen. Das Resultat Ihrer Arbeit hängt also meiner Meinung nach eher von ihrer momentanen Lebenssituation (Auslastung im Hauptberuf/ Familie, andere Interessen etc.) und nicht zuletzt auch vom Projekt selbst ab.

    Wenn ich für eine Sache nicht "brenne" und mich nicht wirklich dafür begeistern kann, sondern ich es nur mache weil ich mir denke es ist leicht verdientes Geld, dann kann das Reslutat am Ende nicht zufrieden stellend sein. Bei schlechter Arbeit hat man ja auch keine größeren Konsequenzen zu erwarten. Es gibt keine Rechnung, nichts offizielles, nur eine mündliche Übereinkunft und das gegenseitige Vertrauen zueinander.

    Und dieses blinde Vertrauen in eine mündliche Abmachung, die in Zeiten von Güterknappheit vor nicht allzu langer Zeit ein Leben überhaupt ermöglichte, scheint in der heutigen Zeit keinen großen Stellenwert mehr zu haben und wurde mir beim Breitbau der hinteren Radläufe jetzt zum Verhängnis.

    In meinem Fall war es so, dass sich mein "Spezialist" in der Vergangenheit nur mit dem Tunen von Audi und VW beschäftigte und der Subaru da vom Interessengebiet her nicht wirklich reinpasste. Wahrscheinlich ein Grund, warum die Qualität bei meinem Breitbau sich so sehr von vorheriger Arbeit unterschied.

    Jetzt habe ich eine Firma damit beauftragt, den Pfusch am hinteren Breitbau zu richten. Das heisst: Breitbau hinten wieder komplett runter schneiden, die Radläufe vernünftig ausschneiden und präparieren und die Seitenteile neu ansetzen. Ein gewaltiger Aufwand, auch finanziell, den man sich hätte sparen können. Doch genau dafür nehme ich mir die Zeit und schreibe Artikel wie diesen hier, damit ich meine Erfahrungen an euch weitergeben kann und die Sache so wenigstens nicht völlig für die Katz war.

    Mein Fazit also: Ich würde nie wieder eine Privatperson mit einer solch aufwendigen Arbeit beauftragen, auch wenn die Referenzen noch so beeindruckend und die Aussagen vorheriger Kunden noch so überzeugen. Wie oben erörtert, kann hier die Qualität schon von einem zum nächsten Projekt stark schwanken. Sicher ist eine Firma immer teurer, doch glaubt mir, es wird bedeutend günstiger als anfänglichen Pfusch wieder richten zu lassen.